Eins + Zwei = Drei - Eine Erzengel Inventur
Die Inventur der Schöpfung
Die drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael werden zur Inventur auf die Erde geschickt. Nun sollen sie gemeinsam beim Herrgott zum Rapport antreten. Auf dem Wege zum Himmelstürchen war ausgemacht, sich zu treffen. Aber einer lässt auf sich warten. Wie immer: Erzengel Michael.
Gestresst vom Job und angespannt vor der bevorstehenden Präsentation lenken sich die beiden Übrigen ab, Wellnessmassage, Üben für den Rapport, ziehen Zwischenbilanz. Ameise – Zebra
Engel tun sich mit der Inventur sehr schwer in so einer schnelllebigen Zeit, in der sich permanent alles ändert. Sie scheuen sich nicht zu Fluchen und ihre Sache mit Humor zu tragen, obwohl sie normalerweise im ‚hohen Ton‘, also nur in Reimen sprechen. Aber auch das können wir hier erfahren, dass ist ihnen eigentlich viel zu anstrengend. Und so lernen wir die Engel mal ganz von ihrer persönlichen Seite kennen, ohne Verkündigungsauftrag, Heilsbringerbotschaft oder Katastrophenbewahrung.
Sie philosophieren über den Glauben, die Unsterblichkeit und die Liebe und klären über die vielen falschen Vorstellungen der Menschen über Engel auf. Sie sind schließlich die wahren Zeitzeugen geschichtlicher Wendepunkte…
Dabei leiten sie uns geschickt mit verbalen Kapriolen durch die gesamte (christliche) Menschheitsgeschichte. Am liebsten sind Ihnen aber dennoch die einfachen Erlebnisse, wie ein Engel im Schnee, den jedes Kind in sich trägt. Wenn es sich in die weiße Masse fallen lässt und mit Armen und Beinen wedelt, schafft es so ein Abbild seiner selbst und gleichzeitig dieses edlen Himmelswesens.
Begleitend macht sich auch die Wittenberger Hofkapelle auf zu einer musikalischen Engelsliteratur-Inventur und hat das ein oder andere Schmankerl aus verschiedenen Jahrhunderten mit Bezug auf die vermeintlich geflügelten Wesen parat.
Der Lautenist Thomas Höhne und die Gambistin Gesine Friedrich gründeten das Ensemble 2002 mit dem Ziel, die Musiktraditionen des 15. bis 17. Jahrhunderts zu pflegen. Ganz dem Bestreben verpflichtet, das Repertoire der Wittenberger Hofkapelle des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen (1463 bis 1525) wiederzubeleben, greifen die Musikerinnen und Musiker auf die handschriftlich fixierten Notationen der einstigen Wittenberger Hofkapelle zurück, die in der Thüringer Landes- und Universitätsbibliothek aufbewahrt werden. Diese Noten geben einen detaillierten Einblick in die vorreformatorische Musik bis zur Wirkungszeit Martin Luthers. Auch die Wittenberger Drucke und musiktheoretische Abhandlungen von Martin Agricola (1529) und Hermann Finck (1566) dienen dem Ensemble bei der Annäherung an einen möglichst authentischen Klang. Darüber hinaus führt die Hofkapelle, die sich seit ihrer Gründung als wandelbarer und flexibler Klangkörper behauptet, auch Werke frühbarocker Meister wie Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi auf und tritt mit szenischen Projekten in Erscheinung. Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 erschien die CD »Ein feste Burg ist unser Gott« mit geistlichen Liedern der Reformationszeit.
Seit 2006 richtet die Wittenberger Hofkapelle das jährliche Wittenberger Renaissance Musikfestival aus.
Barbara Fressner, geboren 1986 in Leoben in Österreich, absolvierte ihr Schauspielstudium an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, schloss 2011 ab und debütierte noch während ihrer Studienzeit am Theater in der Josefstadt Wien. Nach dem Studium zog sie nach Berlin. Es folgten Engagements in Halberstadt, Dessau, Stendal, Naumburg, Potsdam und Paderborn sowie freie Produktionen in Berlin. In Wittenberg war Barbara Fressner erstmals 2016 in David Ortmanns Inszenierung »Martin ante Portas«, einer Komödie von Andreas Hillger, zu sehen.
Rosario Bona, geboren 1982 in Frankfurt am Main, absolvierte seine Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste und erhielt 2006 den Förderpreis der Armin Ziegler-Stiftung für besondere künstlerische Leistungen. Während seiner Zeit in Zürich war er als Ensemblemitglied am Theater an der Sihl, als Gast am Theater Neumarkt sowie als Tänzer und Schauspieler beim Ballett Zürich engagiert. Nach zwei weiteren Jahren am Zimmertheater Tübingen entschied er sich für die freischaffende Tätigkeit. Seitdem war er auf verschiedenen Theaterbühnen in Deutschland und in der Schweiz zu sehen, so am Schauspielhaus Zürich und am Hans Otto Theater in Potsdam. Daneben ist Rosario Bona vor allem als Sprecher für Filmsynchronisation sowie für Radioproduktionen, Fernsehreportagen und Hörspiele tätig.