Das Hauptgenre in der Musik der Barockzeit war die Oper. Ausgehend davon fasst Christoph Mayer in seinem Workshop zur historischen Aufführungspraxis die Instrumentalmusik der Barockzeit als »Miniaturoper« auf. Sein Kurs richtet sich an Interessierte an barocker Aufführungspraxis mit modernem oder barockem Instrument. Studierenden, Profis und fortgeschrittenen Amateuren bietet sich die Möglichkeit, Lösungen für sämtliche spieltechnische und interpretatorische Anforderungen barocker Musik zu finden. Kursinhalte sind zum Beispiel die »barocke Sprache«, Artikulation, Phrasierung, Verzierungen und alle Anwendungsmöglichkeiten einer barocken Bogentechnik. Die Kursinhalte haben das Ziel, die Teilnehmenden zu ermächtigen, sämtliche Emotionen und »Affekte« barocker Musik so ausdrucksstark wie möglich darzustellen.
Der Kurs beinhaltet zudem einen Vortrag mit Demonstration über die »Barocke Bogentechnik 2.0«.
Die aktive Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die Teilnehmenden werden gebeten, für den Workshop ein bis zwei Instrumentalstücke aus dem Repertoire des 17./18. Jahrhunderts vorzubereiten.
Kurszeiten
Freitag 14 bis 18 Uhr
Sonnabend 10 bis 18 Uhr
Sonntag 9 bis 13 Uhr
Wir werden uns in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen.
Christoph Mayer erhielt seine geigerische Ausbildung an den Musikhochschulen in München und Köln. Seine intensive Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis führte ihn zur Mitwirkung in den meisten renommierten deutschen Barockorchestern, nicht zuletzt im Ensemble Musica Antiqua Köln, mit dem er über mehrere Jahre auch kammermusikalisch in zahlreichen Konzerten und vielen teils preisgekrönten Aufnahmen zu hören war.
Christoph Mayers Reputation als Kammermusiker belegen Auftritte bei internationalen Musikfestivals wie der Styriarte Graz, den Schwetzinger Festspielen und Klang & Raum im Kloster Irsee sowie in bedeutenden Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall, der Tonhalle Zürich, im Concertgebouw Amsterdam, Lincoln Center und in The Frick Collection New York und der Berliner Philharmonie. Neben zahlreichen Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen in größeren Formationen wirkte Mayer bei vielen Kammermusikaufnahmen mit, darunter mit Musica Antiqua Köln, dem Schuppanzigh-Quartett Köln, Musica Ad Rhenum, dem Ensemble 1700 und zuletzt mit Spirit & Pleasure.
Christoph Mayer ist gefragter Dozent für historische Aufführungspraxis in Kursen und Seminaren. So unterrichtete er etwa an der Internationalen Händelakademie in Karlsruhe und coachte an der Oper in Zürich. Zwischen 2004 und 2016 reiste er als Botschafter der historischen Aufführungspraxis in Kooperation unter anderem mit dem Goethe-Institut Moskau nach Nischni Nowgorod in Russland. Neben der Ausrichtung auf die Interpretation von Musik des 17. bis 19. Jahrhunderts beschäftigt sich Christoph Mayer auch intensiv mit dem Thema Musikergesundheit. In Zusammenarbeit mit einer Musikermedizinerin und Osteopathin bietet er Technikcoachings an und gibt Seminare und Workshops zu einer physiologisch günstigen Instrumentaltechnik für Violine und Viola. Derzeit arbeitet er an einer »Anleitung zur barocken Bogentechnik 2.0«, die eine aus heutiger Sicht adäquate Bogentechnik für die Ansprüche barocker Musik an Phrasierung, Artikulation und musikalische Gestik vermittelt.