Das Lieben bringt groß´ Freud
Lieder von Oswald von Wolkenstein bis Taylor Swift | Wittenberger Hofkapelle
Mo, 23.09.2024 - 19:00 Uhr
| Christine-Bourbeck-Haus

Was Menschen auf der ganzen Welt verbindet: Sie haben ein Herz, sie haben Gefühle! So alt wie die Musik ist damit auch das Liebeslied: Bereits aus der Antike und aus dem Mittelalter sind Beispiele überliefert – und die Wittenberger Hofkapelle verbindet sie mit gegenwärtigen Ausdrucksformen zu einem etwas anderen Liederabend, der die immergleichen Themen und Motive in immer neue musikhistorische Zusammenhänge stellt. Das Publikum erlebt »Greensleeves«, die populäre Wehklage eines Liebenden aus dem Elisabethanischen Zeitalter, neben »Stonemilker«, dem Eingangssong aus dem Album »Vulnicura« der isländischen Künstlerin Björk, es begegnet Kurt Weills Evergreen »September Song«, der es ins Great American Songbook geschafft hat, an der Seite der Punkhymne »Kein Alkohol (ist auch keine Lösung)!« der deutschen Band Die Toten Hosen.

Eine Mischung, die nur anfänglich gewagt erscheinen mag, denn dieser Abend folgt den vielfältigen, oft widersprüchlichen Zuständen und Ausdrucksformen des Verliebtseins und des Liebens: von der Einsamkeit, dem ersten Werben, dem ersten Rendezvous über erste Zweifel, Zurückweisungen, Enttäuschungen und Eifersucht bis hin zum Verlassen oder Verlassen-Sein, zur Verzweiflung, letztlich zur Chance auf Veränderung und zu neuer Hoffnung. Auch der Trost spielt eine Rolle, der im Glauben liegt – für viele Menschen noch heute eine große Hilfe. Herz über Kopf: Wenn die Gefühle den Verstand überrennen, bleibt oft nur noch die Flucht in die Musik!

Ticket 25 Euro/ermäßigt 22 Euro
Wittenberger Hofkapelle

Der Lautenist Thomas Höhne und die Gambistin Gesine Friedrich gründeten das Ensemble 2002 mit dem Ziel, die Musiktraditionen des 15. bis 17. Jahrhunderts zu pflegen. Ganz dem Bestreben verpflichtet, das Repertoire der Wittenberger Hofkapelle des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen (1463 bis 1525) wiederzubeleben, greifen die Musikerinnen und Musiker auf die handschriftlich fixierten Notationen der einstigen Wittenberger Hofkapelle zurück, die in der Thüringer Landes- und Universitätsbibliothek aufbewahrt werden. Diese Noten geben einen detaillierten Einblick in die vorreformatorische Musik bis zur Wirkungszeit Martin Luthers. Auch die Wittenberger Drucke und musiktheoretische Abhandlungen von Martin Agricola (1529) und Hermann Finck (1566) dienen dem Ensemble bei der Annäherung an einen möglichst authentischen Klang. Darüber hinaus führt die Hofkapelle, die sich seit ihrer Gründung als wandelbarer und flexibler Klangkörper behauptet, auch Werke frühbarocker Meister wie Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi auf und tritt mit szenischen Projekten in Erscheinung. Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 erschien die CD »Ein feste Burg ist unser Gott« mit geistlichen Liedern der Reformationszeit. 

Seit 2006 richtet die Wittenberger Hofkapelle das jährliche Wittenberger Renaissance Musikfestival aus.

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