20. Wittenberger Renaissance Musikfestival

Erfolgreiches Jubiläum

»Renaissance trifft Tango« beim 21. Festival 2026

Mit einem festlichen Abschlusskonzert endete am Sonntagabend das 20. Wittenberger Renaissance Musikfestival. Unter dem Motto »Der Kurfürst tanzt« feierte die Lutherstadt Wittenberg zehn Tage lang nicht nur die Musik der Renaissance, sondern auch den 500. Todestag Friedrich des Weisen.

Den Auftakt bildete am 19. September das Eröffnungskonzert im Stadthaus: Die renommierte lautten compagney BERLIN und Sopranistin Tehila Nini Goldstein entführten das Publikum mit »La dolce vita« in eine Welt voller barocker Lebensfreude. Torsten Zugehör würdigte in diesem Rahmen die Arbeit des Festivalintendanten Thomas Höhne und der Geschäftsführerin des Wittenberg Kultur e.V., Sandra Wilking, mit der Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters. Außerdem wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des zweiten Gestaltungswettbewerbs ausgezeichnet, dessen Preisgelder von der Sparkasse Wittenberg gestiftet wurden: Helene Gutzner und Oskar Krause (3. Platz), Arina Matuchno (2. Platz) und Maya Scholz (1. Platz), deren Entwurf zugleich als diesjähriges Festivalmotiv ausgewählt wurde.

Das Programm überzeugte mit großer Vielfalt: Das große Chortreffen »Dona nobis pacem« in der Schlosskirche, intime Lautenmusik mit Nigel North, die szenische Reise »Friedrichs Nachtleben« mit der Wittenberger Hofkapelle sowie transatlantische Klangwelten des Duos Sospiro Antico und die musikalische Spurensuche des Ensembles astrophil & stella eröffneten neue Perspektiven auf Renaissance und Barock. Mit dem Musikalischen Stadtspaziergang wurde die Lutherstadt selbst zum Klangraum, der Historische Tanzball im Alten Rathaus sorgte für festliche Bewegung. Den Ausklang bildete das Konzert »Die Heilkraft des silbernen Saitenklangs« mit Julla von Landsberg und dem Ensemble 33zwo – ein Abend, der die seelische Kraft der Musik erlebbar machte.

Parallel dazu luden 14 Workshops mit internationalen Dozentinnen und Dozenten wie Emma Kirkby, Hille Perl, Nigel North und Johanna Bartz zum aktiven Mitmachen ein – von Gesang und Tanz bis zu Instrumenten wie Traversflöte, Harfe oder Hümmelchen. Zwei Ausstellungen ergänzten das Programm: die Instrumentenausstellung im Audimax der Leucorea sowie die Präsentation der Wettbewerbsbeiträge des zweiten Wittenberger Gestaltungswettbewerbs im Shoppingcenter Arsenal.

Intendant Thomas Höhne blickt positiv auf die 20. Festivalausgabe zurück:
»Dieses Jubiläum hat gezeigt, wie lebendig und zukunftsfähig unser Festival ist. Dankbar blicken wir zurück und zugleich voller Vorfreude nach vorn: auf neue Impulse, spannende Programme und die vielen Begegnungen, die uns auch im nächsten Jahr erwarten.«

Die Veranstaltungen waren überdurchschnittlich gut ausgelastet, die Nachfrage nach Workshopplätzen hoch – ein Beleg für die anhaltende Attraktivität des Festivals, das seit zwei Jahrzehnten Publikum aus ganz Deutschland und darüber hinaus nach Wittenberg zieht.

Möglich wurde das Jubiläum durch die Unterstützung zahlreicher Kooperationspartner, Sponsoren sowie öffentlicher Förderungen. Die Sicherung der Finanzierung bleibt auch künftig eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Weiterführung des Festivals.

Im kommenden Jahr lädt das Wittenberger Renaissance Musikfestival vom 18. bis 27. September 2026 unter dem Motto »Renaissance trifft Tango« zu einer spannenden Begegnung zweier Musikkulturen ein. Historische Instrumente treten in den Dialog mit den leidenschaftlichen Klängen des Tangos, Tanzabende spannen den Bogen von Wittenberg bis nach Buenos Aires, und Workshops laden dazu ein, Neues auszuprobieren und Altes neu zu entdecken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Werk von John Dowland, dessen 400. Todestag 2026 begangen wird.

Thomas Höhne:
»Renaissance bedeutet Wiedergeburt – jedes Festival ist der Versuch, sich der Renaissancemusik anzunähern. Wenn wir diese Musik heute auf die Bühne bringen, dann tun wir dies im Geiste der Gegenwart und lassen die Musik neu im Heute aufleuchten.«

Das Programm umfasst rund zehn Konzerte: Angefragt sind bereits Música Temprana mit Adrián Rodriguez van der Spoel, sowie die lautten compagney BERLIN mit einem Dowland-Jubiläumsprogramm und ihrer gefeierten Produktion »Misterioso« mit Werken von Heinrich Ignaz Biber und Astor Piazzolla. Zu den weiteren Gästen zählen der britische Lautenist Nigel North und das Ensemble Evas Äpfel.

Höhepunkte des Rahmenprogramms sind das große Chorfest »Wittenberg singt«, der beliebte Musikalische Stadtspaziergang und der festliche Tanzball. Workshops, Jugendprojekte, die Instrumentenausstellung und der dritte Wittenberger Gestaltungswettbewerb machen das Festival zudem zu einem lebendigen Forum für Musikvermittlung und kreative Begegnung. So verbindet das Festival 2026 auf spielerische Weise Tradition und Gegenwart – und eröffnet überraschende musikalische Perspektiven.


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