La dolce vita
Ein Liederabend mit Musik von Claudio Monteverdi | Eröffnungskonzert | lautten compagney BERLIN
Fr, 19.09.2025 - 19:00 Uhr
| Stadthaus

Zeitlos sind die Themen in Claudio Monteverdis Arien, Madrigalen und Concerti: Leidenschaft, Sehnsucht, Hoffnung, Schmerz und Glück bewegen uns heute genauso wie die Menschen vor 400 Jahren. 

Mit klangvollen Harmonien und wohl gewählten Worten wird die reizende Geliebte angebetet und das Glück der süßesten Nachtigall gepriesen. Nymphen werden aufgefordert, zum Klang der schönen Musik in duftender Luft zu tanzen, und die Liebenden vertrauen auf Amor und Fortuna. Jedoch nicht nur die Süße des Lebens fängt der Komponist in seinen anmutigen Melodien ein, sondern auch den Schmerz brennender Herzen, die bitteren Tränen verlorener Liebe und die Qualen grausamer Schicksale. Wenn trotz aller Widrigkeiten die trügerische Hoffnung und die hingebungsvolle Treue siegen, zeichnet Monteverdi das Leben von seiner bittersüßen Seite, die der Sehnsucht ihren Antrieb verleiht.

Mit diesem Programm präsentieren die Sängerin Tehila Nini Goldstein und die lautten compagney BERLIN Werke aus den Madrigalbüchern, der Oper »L'incoronazione di Poppea« sowie aus der Marienvesper und der Sammlung »Selva morale e spirituale«.

Ticket 25 Euro/ermäßigt 22 Euro
lautten compagney BERLIN

Die lautten compagney BERLIN gehört zu den renommiertesten und innovativsten Ensembles für Alte Musik in Deutschland und darüber hinaus. Ihr wegweisendes künstlerisches Profil wird im Oktober 2025 bereits zum zweiten Mal mit dem Opus Klassik als Ensemble des Jahres geehrt.

Gegründet wurde die lautten compagney von den Lautenisten Hans-Werner Apel und Wolfgang Katschner im Jahr 1984 in der DDR. Unter der künstlerischen Leitung Wolfgang Katschners hat sich das Ensemble mit seinem unverwechselbaren Klang, seiner stilistischen Vielseitigkeit und seiner außergewöhnlichen Programmatik einen internationalen Namen gemacht. Immer wieder bringt die lautten compagney neue Konzertformate auf die Bühne und arbeitet dabei mit namhaften Partnerinstitutionen und Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Einen großen Erfolg feierte sie mit Monteverdis »L’Orfeo« an der Semperoper Dresden mit Rolando Villazón in der Titelrolle – ein Projekt, das den Beginn einer bis heute produktiven Zusammenarbeit mit dem Startenor markiert. Von der interdisziplinären Offenheit des Ensembles zeugen zahlreiche Wort-Musik-Programme, häufig in Zusammenarbeit mit prominenten Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen – darunter Corinna Harfouch, Eva Mattes und Sophie Rois. 

Neben Konzertprojekten und musikalisch-literarischen Programmen realisiert die lautten compagney regelmäßig eigene Opernproduktionen. Vielschichtige Zugänge zur Barockoper findet das Ensemble sowohl in historischer Aufführungspraxis als auch in der zeitgenössischen Theaterästhetik – so etwa bei der jüngsten Premiere von Reinhard Keisers »Octavia« im Rahmen der Händel-Festspiele Halle, mit denen die lautten compagney eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. Auch Programme mit Tanz, Schauspiel und Performance schaffen experimentelle Räume jenseits klassischer Konzertformen. 

Die lautten compagney gastiert regelmäßig bei führenden Festivals und spielt jährlich rund 100 Konzerte in Deutschland, Europa und weltweit. Große Auslandstourneen führten das Ensemble unter anderem nach China, Kolumbien und in die Mongolei. Gleichzeitig ist es fest in der Berliner Kulturszene verankert – mit Partnern wie dem Humboldt Forum, der Staatsbibliothek Unter den Linden, der Neuköllner Oper und zahlreichen Chören der Stadt. Neben eigenen Auftritten engagiert sich das Ensemble in den letzten Jahren zudem vermehrt in der Nachwuchsförderung und Musikvermittlung. Die lautten compagney ist Mitbegründerin und Ensemble in Residence der Aequinox-Musiktage in Neuruppin und des Musik- und Literaturfestivals Kalit in der Uckermark und veranstaltet regelmäßig eigene Festivals in ihrer Heimatstadt Berlin. 

Das Ensemble bewegt sich souverän zwischen historischer Aufführungspraxis und zeitgenössischen Formaten und ist bekannt für seine genreübergreifenden Projekte, in denen es Brücken zwischen Musik verschiedener Jahrhunderte schlägt. Dabei folgt die lautten compagney stets dem Anspruch, Alte Musik in die Gegenwart zu holen und für ein breites Publikum neu erlebbar zu machen. Im Zentrum des Aufführungsrepertoires stehen Werke des 17. und 18. Jahrhunderts – von Claudio Monteverdi, Henry Purcell und Georg Friedrich Händel bis zu Johann Sebastian Bach. Gleichzeitig widmet sich das Ensemble mit großer Neugier dem Unbekannten: Es bringt vergessene Werke wieder ans Licht, entdeckt neue Kontexte und entwickelt daraus ungewöhnliche Formate.

Die Diskografie der lautten compagney umfasst mehr als 60 Einspielungen und spiegelt die stilistische Bandbreite sowie die Experimentierfreude des Ensembles wider. Für ihre CD »Timeless« wurde sie 2010 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet. Den Opus Klassik als Ensemble des Jahres erhielt sie 2019 für die Einspielung »War and Peace – 1618:1918« und 2025 für »Dancing Queen«. Eine weitere bedeutende Ehrung war die Auszeichnung mit dem Rheingau Musik Preis 2012, der die Verdienste der lautten compagney um das gegenwärtige Musikleben würdigte. Seit 2023 wird die lautten compagney im Programm »Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland« vom Kulturstaatsministerium des Bundes gefördert.

Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung und ungebrochener Spielfreude ist die lautten compagney BERLIN eine lebendige Stimme der Alten Musik – traditionsbewusst und experimentierfreudig zugleich. Ihr Schaffen steht für eine musikalische Erzählkunst, die Vergangenheit und Gegenwart in spannungsvolle Dialoge bringt.

lauttencompagney.de 

Tehila Nini Goldstein

Tehila Nini Goldsteins breites Repertoire umfasst sowohl das Sopran- als auch das Mezzosopran-Fach. Ihre musikalischen Interessen und Leidenschaften gelten der frühen Barock- ebenso wie der Volksmusik. Zahlreiche Werke wurden speziell für ihren außergewöhnlichen Stimmumfang und ihre große stilistische Bandbreite geschrieben, die sich auch in ihrer umfangreichen Diskografie widerspiegelt. Die Sängerin pendelt zwischen den Genres, wechselt von der Oper zur Kammermusik und zum Lied. Zu ihren musikalischen Partnern zählen das in Wien beheimatete Ensemble Sferraina, die Pianisten Jascha Nemtsov und Hinrich Alpers, das Prager Barockensemble Collegium 1704, die Ensembles I Barocchisti und Les Arts Florissants, die Komponistin Sarah Nemtsov, das Meitar Ensemble sowie der Gitarrist und Komponist Nadav Lev. Die Künstlerin war Stipendiatin des American Indian College Fund und Preisträgerin beim Internationalen Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti in Innsbruck und beim Lied-Wettbewerb der Liederkranz Foundation New York.

Geboren in New York als Tochter einer jemenitischen israelischen Mutter und eines amerikanischen Vaters, wuchs Tehila Nini Goldstein in den judäischen Bergen nahe Jerusalem auf. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie in den Ankor Choir in Jerusalem aufgenommen. Mit diesem Mädchenchor trat sie unter der Leitung von renommierten Dirigenten wie Claudio Abbado, Kurt Masur, Antonio Pappano, Zubin Mehta und Luciano Berio auf. Nach zweijährigem Militärdienst entschied sie sich mit 20 Jahren für die Musik. Sie studierte an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv und bei der israelischen Sopranistin Efrat Ben-Nun. Tehila Nini Goldstein lebt in Berlin.

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